Martin Noël

Es ist uns eine Ehre, mit dem Estate Martin Noël zusammen zu arbeiten. Mit seinem kreativen Schaffen von der Mitte der 1980er Jahre bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2010 etablierte sich Noël zu einem wichtigen Erneuerer des Linol- und Holzschnitts. Martin Noël (1956 Berlin–2010 Bonn) studierte von 1980-87 Freie Grafik und Malerei an der Fachhochschule Köln, ehemals Kölner Werkschulen. Mehrere Stipendien, darunter das Stipendium für das Deutsche Studienzentrum in Venedig und das Atelierstipendium der LETTER Stiftung Köln für New York regten ihn zu Linol- und Holzschnittserien an, die oft eng an seine Aufenthaltsorte geknüpft sind. Auf Streifzügen schuf Noël einen „Fundus des Sehens“, bestehend aus Skizzen und Fotografien, die als Grundlage für das malerische, zeichnerische und druckgraphische Werk dienten.
Arbeiten
Portrait

Martin Noël gehörte zu den prägenden Erneuerern der lange vernachlässigten Kunst des Linol- und Holzschnitts, die er mit unverwechselbaren Formfindungen bereicherte. Charakteristisch für seine meist in Serien angelegten und oft großformatigen Arbeiten ist ihre strenge, nahezu archaisch wirkende Formensprache. Im Mittelpunkt des Werks steht das Verhältnis zwischen Linie und Fläche, das Noël in immer neuen dialektischen Bewegungen auslotete. Auf den ersten Blick erscheint die Linie in seinem Werk formlos zu sein, wie in einem spontanen Schaffensprozess entstanden. Tatsächlich ist sie jedoch das Resultat einer anhaltenden visuellen Erkundung und Analyse des Alltäglichen sowie der gesehenen Umgebung des Künstlers.
(Prof. Dr. Stephan Berg, Intendant Kunstmuseum Bonn)
Seien es die Risse im Boden des World Trade Centers in New York nach der ersten Bombenattacke von 1993 oder die Risse in den Wänden der Häuser von Venedig oder die Schatten der Blumen, die er auf seinen Reisen nach Gomera entdeckte und als Skizzen zu Papier brachte. Später schnitt er diese Linien in das Holz eines Druckstocks und fertigte ganz in der Tradition von Albrecht Dürer seine Serien. Dabei druckte er in einer ganz besonderen Farbigkeit, die sich gelegentlich an der Farblehre von Le Corbusier orientiert.
Noël fertigte stets in kleinen Auflagen, bei den größeren Drucken handelt es sich meist um Unikate, die sich durch eine kräftige und farbige Strukturierung der Ölfarben auf dem Blatt auszeichnen.
(Dr. Wenzel Jacob, Estate Martin Noël)
"Martin Noël. Die Retrospektive." Albertina, Wien. Bis 20. Februar 2022
Foto: Reiner Riedler / Video: "CastYourArt" Produktion
Biographie
am 06. November geboren in Berlin
Max-Ernst-Stipendium der Stadt Brühl
Kunstpreis junger westen der Stadt Recklinghausen
Kunstpreis der Stadt Bonn
Arbeitsstipendium Stiftung Kunstfonds e.V., Bonn
Martin Noël lebte und arbeitete in Bonn
gestorben am 18. November in Bonn
Ausstellungen
WOS Galerie & Kulturhaus Helferei, Zürich
Albertina, Wien
Kunstmuseum Bonn
Kunstverein Villa Wessel, Iserlohn
Münster
Hauck & Aufhäuser, Privatbank, Köln
Städtisches Kunstmuseum Spendhaus, Reutlingen
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Sammlung Siggi und Sissi Loch, Zehlendorf
Galerie Ebbers Kranenburg
Haus Beda, Bitburg
MIWO, Bonn
artON, Bonn-Bad Godesberg
Galerie Contemporanea, Oberbillig
MIWO, Bonn
Artmark Galerie, Wien
Köln
Mies van der Rohe Haus, Berlin
Galerieverein Leonberg
rittergallery, Klagenfurt
Micus-Museum, Ibiza
The ACT Company, München
Galerie Heinz Holtmann, Köln
Sebastian Fath Contemporary, Mannheim
Oberstdorf
Kunstverein Münsterland, Coesfeld
Artmark Galerie, Spital am Pyhrn
Galerie Klein, Bad Münstereifel
Galerie Geiger, Konstanz
Museum Liner, Appenzell
Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau
Galerie Eva Mack, Stuttgart
Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden
Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch-Gladbach
Kunsthandlung, Osper
Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern
Kunsthandlung Osper, Köln
Artmark Galerie, Wien
Mannheim
Wien
Wien
Galerie im Tulla, Mannheim