1967 | geboren in Arnstadt |
1991-1996 | Studium der Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig bei Prof. Sighard Gille |
1996-1999 | Meisterschülerstudium |
2000 | Stipendium der Kunststation Kleinsassen, Rhön |
2004 | Stipendium der Kulturstiftung Sachsen, Künstlerhaus Lukas Ahrenshoop |
seit 2004 | lebt und arbeitet in Leipzig |
Jan Dörre malt Stillleben - ein Genre, das beim Betrachter direkt Assoziationen zur Malerei der alten Meister des 17. Jahrhunderts weckt. In seinen Bildern arrangiert er ein spezielles Repertoire an Motiven, das er variierend wiederholt: Brot, Früchte, Besteck, Schmetterlinge, Insekten, Vögel, Schlangen, Eidechsen, Bücher, Faden, Briefe etc. – allesamt früher bekannte, symbolhaft aufgeladene Motive, die sich in barocken Vanitas-Stillleben finden. Sie standen für das Irdische und Vergängliche. Auch das „Bild im Bild – Motiv“ findet sich in seinen Darstellungen in Form von an die Wand gepinnten Blättern.
Altmeisterliche Stillebenmalerei zeichnet sich durch exakte naturgetreue Darstellung aus. Jan Dörre verweist insbesondere durch seine Darstellung der Vögel auf dieses künstlerische Ideal, denn laut der berühmten Legende des antiken Malers Zeuxis, sei es diesem gelungen, Trauben so täuschend echt zu malen, dass Vögel angeflogen kamen um daran zu picken. Jan Dörre zitiert dies und transportiert die Stillebenmalerei gleichzeitig in die heutige Zeit. Auf täuschend echte Wiedergabe der Natur legt er keinen so großen Wert - Farbgebung und Schatten sind nicht ganz stimmig. Neben den genannten Gegenständen und Tieren findet sich bei ihm auch Modernes wie z.B. Tabletten, leere Blisterpackungen, Kartons oder Stifte. Auch ist hier und da in Form von glattem Beton auf eine moderne Umgebung hingewiesen.
Im Gegensatz zur täuschend echten Darstellung der Meister, ist bei Jan Dörre der Pinselduktus bei näherer Betrachtung sichtbar – es geht ihm um die Malerei. In seinen poetischen Gemälden wird die Schönheit der Dinge sichtbar.
Jedes einzelne Motiv, das Jan Dörre verwendet, ist dem Betrachter vertraut, die Kombination der Dinge und die Komposition geben jedoch Rätsel auf. Seinen Bildern wohnt eine gewisse Spannung inne – ein erzählerisches Moment. Vögel, die im Nächsten Moment nach einem Käfer picken oder eine Schlange, die nach dem Vogel schnappt. Aufeinandergestapelte Büchertürme und Kartons, die bei der nächsten Bewegung zusammenstürzen oder Deckel, die von einem dünnen Stäbchen geöffnet, laut zuklappen – fragile Skulpturen im Bild. Lässt man sich auf die Erzählung ein, sind Jan Dörres Stillleben gar nicht mehr so still.
2019 | »Vögel und Schatten« Städtische Galerie im Leeren Beutel, Regensburg |
2018 | »Feuer, Wasser, Sturm« Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main »Mythos Leipziger Schule« Museum für aktuelle Kunst / Sammlung Hurrle Durbach »In aller Stille« Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main »Silber« 25. Leipziger Jahresausstellung Werkschauhalle/Halle 14,Spinnerei Leipzig »Eros und Thanatos« Museum Abtei Liesborn |
2017 | »Mitten im Mai« Kulturkreis Sulzfeld »Vom Drachen bis zur Friedenstaube. Tierbilder und Tiermythen vom Mittelalter bis heute« Museum Überlingen »Seitenwechsel« Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main »Ausflug« Kunstausstellung Kühl, Dresden |
2016 | »Grasland« Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main »Kost-Bar-Keiten« Kunstausstellung Kühl, Dresden »Wahrheiten. Zeitgenössische Kunst im Dialog mit alten Meistern aus der SØR Rusche Sammlung« Kunstverein Münsterland, Coesfeld »Bittersüße Zeiten. Barock und Gegenwart - Werke aus der SØR Rusche Sammlung« Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm |
2015 | »Wahrheiten. Werke aus der SØR Rusche Sammlung« Museum Abtei Liesborn »Gute Kunst? Wollen!« Auf AEG (Halle 20), Nürnberg »Etage« Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main »Bittersüße Zeiten. Barock und Gegenwart – Werke aus der SØR Rusche Sammlung« Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg |
2014 | »Kaum Schatten« Kunstverein Rüsselsheim »Liebe, Leben und der ganze Rest. Die Sammlung SØR Rusche« Kunsthaus Stade »Sommerblond« Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main »HGB 96/92/90/89/89« Galerie Hartwich Sellin, Rügen »inner cities« Galerie Irrgang, Berlin |
2013 | Landung, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main (E) Milchglaskino, Museum für junge Kunst, Frankfurt an der Oder Himmel auf Erden, Von der Heydt-Museum, Wuppertal Milchglaskino, Palais Liechtenstein, Feldkirch (A) Gedeutete Welt und fragile Wirklichkeit, KUK – Kunst- und Kulturzentrum, Monschau (K) Tierstücke der SØR Rusche Sammlung, Museum Abtei Liesborn |
2012 | Amor und Psyche, Raum Hellrot, Halle Hallenmeisterschaft, Kunst und Kulturverein Alte Schule Baruth (K) Stillstehende Sachen aus der Sammlung SØR Rusche, Museum Abtei Liesborn Werke aus der Sammlung HABERENT, Kunsthalle Vierseithof, Luckenwalde |
2011 | Bin draußen, galerie leuenroth, Frankfurt am Main (E) Hamlet Syndrom: Schädelstätten, Marburger Kunstverein (K) A Common Dialect, MARRES - Center for Contemporary Art, Maastricht, NL Fortuna-5 Jahre Galerie Leuenroth, galerie leuenroth, Frankfurt am Main Unter Helden. Vor-Bilder in der Gegenwartskunst, Kunsthalle Nürnberg (K) REALOS. Neue Optionen der Malerei, Stästische Galerie Fruchthalle, Rastatt (K) After the goldrush - Realistische Malerei des 21. Jahrhunderts aus Düsseldorf und Leipzig, Kunstverein Speyer |
2010 | Sichtbar durch, Raum Hellrot, Halle Jan Dörre - Das Ritual, Kunsthalle Vierseithof in Luckenwalde Hart und Spitz - Zeichnungen Leipziger Künstler, Galerie am Ratswall, Bitterfeld-Wolfen |
2009 | außer Haus, Galerie des städtischen Museums, Eisenhüttenstadt Feuerstelle, galerie leuenroth, Frankfurt am Main (E) (Katalog) East_for the record, GfZK, Leipzig Drei, galerie leuenroth, Frankfurt am Main Neue Leipzige Schule - Een andere Schoonheid, Collectie Harms Rolde, Rolde (NL) Realism from Leipzig, Drents Museum, Assen (NL) |
2008 | bleibt euch zu hoffen uns zu verstehen, Galerie Hafenrand, Hamburg Die Sprache der Dinge, Anhaltinische Gemäldegalerie Dessau Jan Dörre – Ein Maler der Neuen Leipziger Schule, Emslandmuseum Schloß Clemenswerth, Sögel (E) Ausflug – Drei aus Leipzig, Kunstverein Weiden ECHO – Malerei aus Leipzig, Kunstmühle Mürsbach, Rattelsdorf perspektiven (2008), galerie leuenroth, Frankfurt am Main |
2007 | Ufer - Jan Dörre und Göran Gnaudschun, projektraum galerie leuenroth, Leipzig Ins rechte Licht gerückt – Die Stadt als Sammlerin, Galerie der Stadt Tuttlingen Die kleine Zeichnung, Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop Ausgewählt - Sammlung Zeitgenössische Malerei und Grafik der Verbundnetz Gas AG, Galerie im cCe Kulturhaus Leuna auf Papier │ Neues aus Leipzig, galerie leuenroth, Frankfurt am Main |
2006 | Das Versteck, galerie leuenroth, Frankfurt am Main (E) pelemele, galerie leuenroth, Frankfurt am Main Eines Nachmittags, Galerie der Stadt Tuttlingen (E) Neue Leipziger Schule: Malerei, Kunstverein Würzburg Neue Deutsche Malerei – Leipziger Kunst, Nationalmuseum Warschau, Städtische Galerie Posen, Regionalmuseum Krakau, Baltische Kunstgalerie Koszalin |
2005 | Painting Now – Malerei aus Deutschland, Essen 3RAUM, Städtische Galerie Eichenmüllerhaus, Lemgo Gleiche Augenhöhe, Galerie Frank Schlag & Cie., Essen Der geometrische Blick, Galerie VorOrt Ost, Leipzig Stipendiatenausstellung im Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop |