Valéry Müller

„Ich erarbeite meine Kompositionen nach dem Vorbild der wilden Natur in weitaus größeren Dimensionen auf Leinwand, als sie in der Realität erscheinen. Damit kehre ich die Beziehung der Überlegenheit um, die der Mensch gewöhnlich gegenüber der Natur und dem Lebendigen hat.“
Die Wurzeln von Valéry Müllers Schaffen liegen in der Natur. Von klein an gerät er in den Bann des Ursprünglichen, des Ungezähmten. Als Schüler verbringt er seine Ferien mit Stift oder Pinsel in der Provence. Seine erste Anstellung wählt er in Turin - das Unbändige der Alpen inspiriert ihn bei der Arbeit als Designer von Automobilen. Denn nach dem abgeschlossenen Studium der Malerei sucht er zunächst Erfüllung in der ästhetischen Konstruktion von Automobilen und ‚erfindet’ Stilelemente des Noch-nicht-Gedachten. Er entwirft für Bertone, Ferrari, Mc Laren, Rolls-Royce.
Nach Turin, London, Maranello lebt und arbeitet er heute nicht weit von Avignon als Maler.
Arbeiten
Portrait

Die Gemälde von Valéry Müller entzünden durch ihre seltene Intensität Bilder mit einem Eigenleben im Kopf des Betrachters. Sie erzeugen das Gefühl, nicht nur eine blühende Distel im Gewitterwind zu sehen, sondern auch den bedrohlichen Donner zu hören oder das Peitschen des Regens auf der Haut zu spüren.
Er nähert sich seinen Objekten nicht von außen an, sondern beginnt den Aufbau seiner Bilder vom Innern der Motive: Das mag daran liegen, dass er mit zwei „Elementen“ aufgewachsen ist, die ihn seit jeher gebannt haben: Blumen - und Autos: „Ich sehe das Engineering in der Blume und das Sensible im Automobil.“ Nach dem Studium der Malerei zog es Müller zunächst in die Autoindustrie, wo etwa in Maranello seine Silhouette des „La Ferrari“ eben dem inneren Charakter des Sportwagens folgte. Auch den Entwurfsprozess zum Alfa Romeo B.A.T. 11 bestimmte das Unbändige von Felsvorsprüngen, denen das Auto seine raubtierhafte Anmut verdankt. Zu der Zeit arbeitete Müller in Turin und fand den richtigen Strich für diesen Bertone-Boliden in den Granitformationen der Alpen-Ausläufer des Piemont.
In seinen Bildern legt Valéry Müller mit Öl auf Leinwand das Verborgene und die Ausstrahlung der provencalischen Natur frei. So erobert er sich Bergwälder, Felsbuchten, Wildblumen - oder auch die kaum vermutete Kraft von Tulpen. Ein Zyklus portraitiert die Evolution und Transformation eines Tulpenstraußes: „In dieser Serie setze ich mich mit dem Prozess des unaufhaltsamen Verfalls auseinander, dem alle lebenden Organismen unterworfen sind.“ Diese großformatige Neuner-Serie mit der mächtigen Präsenz dieses Straußes kommt einer Studie gleich, die die Machtlosigkeit des Menschen gegenüber der Natur reflektiert. In der ersten Blüte einer einfachen Tulpe sieht Müller den schönen Hochmut, unbesiegbar zu sein - und hält am Ende der Serie ihre Besiegbarkeit in erdrückender Tristesse fest. Im Wald der Pinien lässt er Sonnenlicht wie eine Böe um den Schatten jagen. Auf freiem Feld trotzen seine Wildblumen unerschrocken dem Zorn des düsteren Himmels.
Valéry Ansel Müller gibt dem Unerhörten der wilden Natur eine eigene Sprache.
Biographie
geboren in Göttingen
Studium Illustration und Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Hamburg. Abschluss Diplom.
Ecole Espera-Sbarro, Pontarlier, Frankreich: Konzeption von Automobilen und Konstruktion von Prototypen.
Designer bei Stile Bertone in Turin. Kreation des Concept-Car Alfa Romeo BAT 11.
Entstehung einer Alpenserie in Acryl auf Leinwand.
Zeichenlehrer am ‚Instituto di Arte Applicata e Design‘ (IAAD) in Turin.
Designer in einem Design-Studio in London für die BMW- Group (Rolls- Royce & Mini) und McLaren.
Design-Berater im FERRARI Design Studio, Maranello, Co-Design für den „La Ferrari“.
Atelier in Blauvac, Provence. Hier arbeitet und lebt Valéry Müller seitdem.
Ausstellungen
Galleria Fine Art, Turin, Italien
SAAB-City Galerie, Hamburg
Kunsthandlung Osper, Köln
Bologna, Italien