Niki de Saint Phalle
„Ich war eine zornige junge Frau, doch gibt es ja viele zornige junge Männer und Frauen, die trotzdem keine Künstler werden. Ich wurde Künstler, weil es für mich keine Alternative gab – infolgedessen brauchte ich auch keine Entscheidung zu treffen. Es war mein Schicksal.“ Niki de Saint Phalle
Berühmtheit erlangte Niki de Saint Phalle insbesondere durch ihre überdimensionalen und leuchtend bunten „Nanas“, voluminöse Frauenplastiken aus bemaltem Polyester, die an frühgeschichtliche Fruchtbarkeitsdarstellungen wie etwa die „Venus von Willendorf“ erinnern. Die Künstlerin selbst sah ihre lebensfrohen, tanzenden Figuren als „Vorboten eines neuen matriarchalischen Zeitalters“ an.
Arbeiten
Portrait
Niki de Saint Phalle wurde in Frankreich geboren, wuchs aber hauptsächlich in den USA auf und wurde, infolge ihrer Heirat mit Jean Tinguely, im Jahr 1971 in die Schweiz eingebürgert.
In Deutschland wurde sie als Künstlerin vor allem durch ihre 1974 in Hannover am Leibnizufer, der heutigen Skulpturen-meile, aufgestellten “Nana”-Figuren bekannt.
1953 entstanden ihre ersten Gemälde. Zunächst arbeitete sie als Aktionskünstlerin und machte mit ihren Schießbildern auf sich aufmerksam. Ab 1964 entstanden die großen “Nanas” – Frauenfiguren mit betont weiblichen Formen. 1966 installierte sie auf Veranlassung des Direktors Pontus Hulten im Stockholmer Moderna Museet eine 29 Meter lange liegende Skulptur mit dem Namen Hon, in deren Innerem sich unter anderem eine Bar und ein Kino befand. Die Nanas werden mit reinbunten Farben bemalt. 1968 nahm Niki de Saint Phalle erstmals an einer Ausstellung des Museum of Modern Art in New York teil. Weitere Ausstellungen folgten 1969 in München und in Hannover sowie 1970 in Paris, 1971 in Amsterdam, Stockholm, Rom und New York.
Im Jahr 1979 begann sie in Capalbio in der Toskana mit dem Bau des “Giardino dei Tarocchi”, unterstützt unter anderem durch die Mitarbeit von Pierre-Marie Lejeune. Dieser ”Garten des Tarot” wurde 1998 für die Öffentlichkeit freigegeben. Noch bekannter ist der 1982 begonnene Bau des Strawinski-Brunnens in Paris vor dem Centre Pompidou. 1999 übernahm Niki de Saint Phalle den Auftrag zur Ausgestaltung der Grotten in den Herrenhäuser Gärten von Hannover, die seit 2003 für Besucher offen stehen. Am 17. November 2000 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Hannover ernannt und vermachte aus diesem Anlass 300 ihrer Werke dem dortigen Sprengel-Museum.
Sie starb am 21. Mai 2002 im Alter von 71 Jahren in San Diego, Kalifornien.
Biographie
Geboren in Neuilly-sur-Seine, Frankreich
Aufenthalt in den USA. Ab dem elften Lebensjahr wird sie von ihrem Vater sexuell missbraucht.
Ihre ersten Gemälde entstehen
"Schießbilder": Gipsreliefs mit eingearbeiteten Farbbeuteln, auf die sie während der Vernissage schießt
Happening und Konzert „Variations II“ mit Tinguely, Jasper Johns und Robert Rauschenberg in der amerikanischen Botschaft in Paris
De Saint Phalle zählte zur Bewegung des Nouveau Réalisme, der auch Christo, Yves Klein und Jean Tinguely angehören
Die ersten „Nanas“ entstehen
Im Stockholmer Moderna Museet erschafft sie mit Jean Tinguely und Per Olof Ultvedt eine 29 Meter lange, begehbare Skulptur mit dem Namen Hon (schwedisch: „sie“)
Heirat mit dem aus Basel stammenden Jean Tinguely, sie erhält das Schweizer Bürgerrecht
Baubeginn des „Garten des Tarot“ in Capalbio, in der Toskana mit 22 Skulpturen, 1998 eröffnet. Vorbild war der Park Güell von Antoni Gaudí in Barcelona
Brunnenanlage „Le sacre du printemps“ auf der Place Igor Stravinsky vor dem Centre Pompidou in Paris zusammen mit Jean Tinguely
Ausgestaltung der Grotten im Großen Garten in Hannover-Herrenhausen, 2003 eröffnet
gestorben in San Diego, Kalifornien
Ausstellungen
Schirn Kunsthalle Frankfurt
MoMA PS1, New York
Kunsthaus Zürich
Henie Onstad Art Center, Sandvika, Norwegen
MoMA PS1, New York
Musée Le Touquet-Paris-Plage, Frankreich
Museum Beelden aan Zee, Den Haag
Sha Tin Town Hall, Hongkong
Museo Ettore Fico, Turin
Kunstsammlung Jena
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen, Rüsselsheim
Museum Ostwall, Dortmund
Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld
Max Ernst Museum, Brühl
Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall
Nohra Haime Gallery, New York
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg
Nohra Haime Gallery, New York
The Nagoya City Art Museum, Nagoya
Macau Museum of Art, Macao
Sprengel Museum Hannover, Hannover
KunstTachometer PALMA DE MALLORCA, Palma de Mallorca
KunstHaus Wien, Wien
MAMAC – Musee d´Art Moderne et d`Art Contemporain Nice, Nizza
Sprengel Museum Hannover, Hannover
MACCSI - Museo Arte Contemporáneo de Caracas Sofía Imber, Caracas
MAMBO – Museo de Arte Moderno de Bogotá, Bogota
Galerie Kornfeld und Cie., Bern
Museo Tamayo, Mexico City
Maxwell Davidson Gallery, New York
James Goodman Gallery, New York
Musée d´Art Moderne de la Ville de Paris – MAM/ARC, Paris
Galerie de France, Paris
JGM. Galerie, Paris
JGM. Galerie, Paris und Galerie de France, Paris
Nassau County Museum of Art, Roslyn Harbor, NY
Gimpel Fils, London, GB
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München
Galerie Forsblom, Helsinki
Galerie Klaus Littmann, Basel
Gimpel Fils, London, GB
Moderna Museet, Stockholm
Saint Louis Art Museum, Saint Louis, Missouri, USA
Haus am Waldsee – Der Ort internationaler Gegenwartskunst in Berlin, Berlin
Sprengel Museum Hannover, Hannover
Ulmer Museum, Ulm
Kunsthalle Nürnberg, Nürnberg
Galerie Bruno Bischofberger, Zürich
Bawag Contemporary – Bawag Foundation, Wien
Haus am Waldsee – Der Ort internationaler Gegenwartskunst in Berlin, Berlin
Centre Pompidou – Musée National d´Art Moderne, Paris
Lehmbruck Museum, Duisburg
Stedelijk Museum Amsterdam, Amsterdam
BOZAR – Palais des Beaux-Arts / Paleis voor Schone Kunsten, Brüssel
Stedelijk Museum, Amsterdam