Jörg Immendorff

„Wenn Du eine engagierte Arbeit machst, die ehrlich ist, trifft sich der Begriff der Schönheit mit dem Begriff der Wahrheit.“ Jörg Immendorff
Heute gibt es kaum ein Museum, das im Rahmen seiner Sammlung zur deutschen Gegenwartskunst nicht Exemplare von Immendorffs "Café Deutschland-Zyklus" aus den späten 70ern führt. Deutsche Teilung und Nachkriegswirklichkeit kommen darin vor. Stilistisch sind oft Parolen darauf zu finden, Protestaufrufe - und ein Äffchen. Das ist der Maler selber im ironischen Selbstporträt.
Arbeiten
Portrait
1968 findet seine erste LIDL-Aktion statt, bei der er sich einen schwarz-rot-gold bemalten Holzklotz an sein Bein schnürt und diesen vor dem Bundeshaus in Bonn hinter sich herschleift. Das Kunstwort “LIDL“ ist laut Immendorff dem Geräusch einer Babyrassel entlehnt. 1976 lernt er den damals noch in der DDR lebenden Künstler A.R. Penck (Ralf Winkler) kennen und freundet sich mit ihm an. Durch ihn wird er inspiriert, eine neue Form der Historienmalerei zu kreieren, die sich mit dem Thema der deutschen Teilung auseinandersetzt und bereits Visionen einer deutschen Wiedervereinigung enthält. Im Gegensatz zu zahlreichen deutschen Malern, die sich nach 1945 der gegenstandslosen Malerei zuwandten, malte Immendorff gegenständliche Bilder mit besonderem Schwerpunkt auf politische und gesellschaftskritische Inhalte.
Sein Bilder-Zyklus „Café Deutschland“ entsteht in den Jahren 1976 bis 1983. Beeinflusst wurde Immendorff bei dieser Serie vor allem von dem Gemälde “Caffè Greco” des italienischen Künstlers Renato Guttuso. Immendorff entwickelt jedoch seine eigene Bildsprache.
Seine Bilder sind voller Anspielungen auf die Deutsche Geschichte, die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft sowie Verweise auf die gesamte Kunstgeschichte. Das „Café Deutschland“ ist für Immendorff der fiktive Austragungsort des Ost-West-Konflikts. Dort versammelt er Künstlerkollegen sowie Persönlichkeiten aus der Politik. Die fiktive Begegnungsstätte des “Café Deutschlands” erscheint in vielen verschiedenen Variationen, dramatisch ausgeleuchtet und inszeniert wie eine Theaterbühne. Die Beschäftigung mit der Rolle des Kunstgeschehens und der Kunstgeschichte drückt sich besonders in seiner nachfolgenden Serie “Café de Flore” (1987-92) aus, wo er sich kritisch mit der Modernen Kunst auseinander gesetzt hat. Im fiktiven „Café de Flore“ lässt er Künstlergrößen wie Giorgio di Chirico, Piero Manzoni, André Breton oder Marcel Duchamp aufeinander treffen. Natürlich tritt der Künstler selbst auch in den verschiedensten Rollen in seinen Bildern auf, nicht zuletzt in Gestalt des Affen. Der Affe steht als Allegorie für Weisheit, aber auch für Triebhaftigkeit. Er wird von Immendorff auch als sein Alter Ego bezeichnet, dem er eine Serie von Skulpturen widmet.
Biographie
Ausstellungen
Haus der Kunst, München und Reina Sofía, Madrid
Ostholstein-Museum, Eutin
Galerie Suzanne Tarasiève, Paris
Staatsgalerie Moderne Kunst im Glaspalast, Augsburg
Neue Nationalgalerie, Berlin
Stadtgalerie Klagenfurt, Klagenfurt am Wörthersee, Österreich
Villa Sondheimer, Gelnhausen
Kunsthaus Kaufbeuren, Kaufbeuren
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
CCH - Congress Center Hamburg
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
Mönchehaus Museum Goslar ; Stadtmuseum Hofheim am Taunus
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
Nationalgalerie, Berlin
Kunstmuseum Heidenheim, Heidenheim an der Brenz
Contemporary Fine Arts, Berlin
Städtische Galerie am Abdinghof, Paderborn (Wanderausstellung)
Contemporary Fine Arts, Berlin
Contemporary Fine Arts, Berlin
Kunstverein Villa Wessel, Iserlohn
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien
Essl Museum – Kunst der Gegenwart, Klosterneuburg/Wien