Herta Müller

„Das Thema Wasser hat sich seit 2009 wie ein roter Faden durch meine Arbeit gezogen. Wasser interessiert mich in seiner Tiefgründigkeit und als ungreifbares Element. Gleichzeitig spiegelt es die Natur im mediterranen Licht und entfaltet zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten eine sich ständig ändernde, vielfältige Farbpalette. Die Wasserspiegelung wiederum ist eine Projektionsfläche für unterschiedliche Perspektiven. Einerseits verfremdet sie die Naturdarstellungen, manipuliert regelrecht durch Farbe und Licht unsere Wahrnehmung. Andererseits bietet sie einen kontemplativen Effekt. Sie projiziert bestenfalls unsere eigene Beziehung zur Welt.“ Herta Müller
 

In Herta Müllers Werken sind zwei unterschiedliche Positionen auszumachen: Auf der einen Seite die frühen Zeichnungen. Leicht, schwebend, klar, abstrakt und ungegenständlich, mit der Bewegtheit der zarten Linien eine eigene Position in der informellen Kunst einnehmend. Auf der anderen Seite die Ölbilder. Schwer, erdig und meist gegenständlich, in kräftiger Farbigkeit und breitem malerischem Pinselstrich aufgetragen eine eigene Bildsprache formulierend.

Die Themen ihrer Ölbilder, denen sie sich seit 2009 zuwendet, sind heraus gelöste Details von Landschaften, die durch eine veränderte Dimensionen und Farbigkeit eine Verfremdung erfahren. Sie versucht das Wesen der Natur durch eine eigene Formensprache in der Malerei zu begreifen und zum Ausdruck zu bringen.