A.R. Penck

"Die bürgerliche Kultur weckt den Affen. Die antibürgerliche Kultur weckt den Tiger. Von hier aus gesehen, ist der Mensch eine Verdopplung des fiktiven Wunsches." A.R. Penck.
Die Humanisierung der Gesellschaft bildet neben der Darstellung des geteilten Deutschlands in allen seinen Facetten den Mittelpunkt der Werke Pencks. Bis heute klären seine künstlerischen Arbeiten und seine lyrischen Perspektiven über diese thematischen Schwerpunkte auf.
Arbeiten
Portrait
Unter dem Künstlernamen A.R. Penck hat sich der in Dresden 1939 geborene Künstler Ralf Winkler einen Namen gemacht und zählt seit den 80er Jahren zu den bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstlern. Bekannt geworden durch seine ganz eigene Formsprache erlangte er auf internationalen Ausstellungen große Aufmerksamkeit und schrieb ein Stück Kunstgeschichte mit seinen „Strichmännchen“. Penck setzt sich sehr intensiv mit den Themen wie Kybernetik, Informationstheorie, Mathematik und Physik auseinander. An seinen Malerkollegen Georg Baselitz schrieb er einst „Was mir vorschwebt ist eine Physik der menschlichen Gesellschaft“. In seinen Werken verbindet er vereinfachte Abstraktionen und analytisches Denken, um gesellschaftliche und psychologische Zusammenhänge bildlich darzustellen. Dabei hat er ein ganz eigenes Zeichensystem entwickelt, welches Assoziationen an prähistorische Höhlenmalerei weckt. Die Zeichen und Figuren in seinen Werken konzentrieren sich auf das Wesentliche und sind dementsprechend in ihrer Darstellung reduziert.
Im Werk sollen sie den Anspruch einer komplexen Darstellung von Strukturen der heutigen Welt erfüllen, welche durch die Reduzierung und “ Vereinfachung“ des Dargestellten von jedem Menschen sogleich erkannt werden sollte. In der DDR hatte es Penck, sowie auch andere Künstler, nicht leicht. Seine Bemühungen an der Akademie angenommen zu werden scheiterten mehrmals, mangels Anpassungsbereitschaft. Obwohl ihm nahezu alle Möglichkeiten verwehrt werden seine Kunst auszustellen, schaffte er es seine Werke der Öffentlichkeit zu zeigen, indem er beispielsweise die „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ als Umweg benutzt. Ab 1961 entstehen seine „Weltbilder“ und „Systembilder“ Ende der 60er Jahre dann seine „Standart“-Serie, der Titel als Zusammenstellung von „Standard“ und „Art“. Charakteristisch für seine Bilder sind neben den symbolischen Zeichen seine plakative Farbgebung und die Ausführung mit großen kraftvollen Pinselstrichen.
Biographie
Geboren in Dresden, mit bürgerlichem Namen Ralf Winkler
Mal- und Zeichenunterricht bei Jürgen Böttcher (Künstlername Strawalde),
Mitglied der Künstlergruppe Erste Phalanx Nedserd
Lehre als Zeichner bei DEWAG, nach Abbruch der Lehre Gelegenheitsarbeiten, u.a. als Kleindarsteller im Film „Jahrgang 45“ von Jürgen Böttcher
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR beschlagnahmt Pencks Bilder. Seine Mitgliedschaft im „Verband Bildender Künstler der DDR“ (VBK) wird abgelehnt.
Gründungsmitglied der Künstlergruppe Lücke, zusammen mit Steffen Terk, Wolfgang Opitz und Harald Gallasch
Verleihung des Will-Grohmann-Preises durch die Akademie der Künste in West-Berlin
Begegnung mit dem westdeutschen Malerkollegen Jörg Immendorff und anschließende Zusammenarbeit. Gemeinsam ist beiden Künstlern ihr Einsatz für die Abschaffung der deutsch-deutschen Grenze.
Ausbürgerung und Übersiedlung in den Westen nach Kerpen
Rembrandt-Preis der Goethe-Stiftung in Basel
Umzug nach London
Berufung als Professor für Malerei an die Kunstakademie Düsseldorf
lebte und arbeitete Penck in Dublin, Irland
in Zürich gestorben
Ausstellungen
Albertinum, Dresden
Schirn Kunsthalle, Frankfurt
Galerie Lelong, Zürich
Michael Werner Gallery, New York
Stedelijk Museum, Amsterdam
Institut Mathildenhöhe, Darmstadt
Albertinum und Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden
Staatsgalerie, Stuttgart
Martin-Gropius-Bau, Berlin
Städtische Galerie im Prinz-Max-Palais, Karlsruhe
Galerie im Marstall, Berlin, anschließend Kunsthalle Dresden, Rheinisches Landesmuseum Bonn
Kassel
Museum Ludwig, Rheinhallen, Köln
Royal Academy of Arts, London, anschließend Staatsgalerie Stuttgart
Venedig
Martin-Gropius-Bau, Berlin
Kassel
Museen der Stadt Köln
Galerie Michael Werner, Köln
Kassel
Venedig
Kassel